LEBENS-Schatzkiste Nr. 22 "Ist Beten noch zeitgemäß?" - praxiserprobt
Aktualisiert: 7. Sept. 2020

Liebe LEBENS-Interessierte,
ich habe von meiner Oma damals den Satz vermittelt bekommen – in der Not lernst du beten! Die Bilder des 2. Weltkrieges und die mühsame Zeit des Aufbaues hatten sie geprägt. Mit Essensmarken wurde das Wenige an Lebensmitteln an die Menschen verteilt.
Heute in unseren Breitengraden sind wir weitgehend von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont und viele Menschen müssen sich nicht um materielle Güter sorgen. Gottseidank. Dies lässt den Schluss zu - ein Gebet passt einfach nicht mehr in unsere Zeit!
Doch Gebete können in seelisch bedrückenden Zeiten ein wichtiger Anker sein. Ich erinnere mich noch gut als vor wenigen Jahren meine Schwiegermutter verstorben ist. Die Familie ist rund um das Krankenbett gestanden. Nach einer gefühlt lang andauernden Stille wurde spontan das „Vater unser“ gebetet. Der bekannte Text durchbrach die lähmende Stille und gab uns wieder einen festen Boden unter den Füßen.
Ein Gebet ist aber auch ein innerer Dialog mit einer höheren Instanz. Ein Gespräch. Ich übergebe am Abend die unerledigten oder nicht gelungen Aufgaben in eine größere Hand als meine. Aus eigener Kraft wurde der Tag nach menschlichen Ermessen bestmöglich gestaltet. Mit den Worten „Dein Wille geschehe“ übergebe ich ein stückweit die Verantwortung und Last zurück an eine höhere Instanz.
Im August mache ich eine Radtour vom Malojapass in der Schweiz bis nach Passau und es wird keinen Newsletter geben.
Ich wünsche Euch allen eine gute Zeit.
Hermann Wiesinger MBA
Lebensmentor
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Hermann Wiesinger MBA
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