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Lebensschatzkiste 49: money, money, money, …! - praxiserprobt

Aktualisiert: 20. Sept. 2021


*Von DIOGENES, ein griechischer Philosoph, wird erzählt, dass er in Lumpen gekleidet durch die Straßen von Athen ging und in den Hausfluren schlief. Man sagt, dass eines Morgens, als DIOGENES noch schlaftrunken in seiner nächtlichen Schlafstelle lag, ein wohlhabender Mann vorüberging. Er begrüßte DIOGENES und erzählte ihm, dass er eine sehr erfolgreiche Woche gehabt hat und ihm gerne einen Geldbeutel geben möchte. DIOGENES sah ihn schweigend an und überlegte nach einer rechten Antwort. Der reiche Mann wiederholte seine Aufforderung den Geldbeutel ohne Hintergedanken anzunehmen, denn er habe genug davon. Als DIOGENES ihn fragte, ob er noch mehr Geld besitze, antwortete der Reiche – „natürlich und noch viel mehr“! DIOGENES fragte weiter, ob er den nicht noch mehr haben möchte als er bereits besitze. "Natürlich", antwortete der Wohlhabende. DIOGENES überlegte noch eine Weile und kam zum Schluss - „dann behalte dein Geld, denn du brauchst es nötiger als ich“.


Der Wohlhabende aber schüttelte den Kopf und meinte, DIOGENES brauche doch Geld, um Essen zu kaufen. Da zeigte DIOGENES ihm eine Münze und erklärte, dass er sich eine Schale Weizen und Obst für den nächsten Tag kaufen könnte. Der Reiche meinte, er müsse doch auch an übermorgen denken. DIOGENES meinte nur lapidar: „wenn du mir versprichst, dass ich übermorgen noch lebe, dann nehme ich vielleicht dein Geld“.


Die Geschichte soll nicht den Eindruck vermitteln, dass die finanzielle Vor-sorge für die Zukunft nicht auch seine Berechtigung hat. Das Geld kann ein Mittel oder Werkzeug zur Freiheit sein, um tägliche Entscheidungen aus einer gelasseneren Perspektive treffen zu können. Denn Geld ist per se nichts Schlechtes, den man kann bewusst gute Dinge damit umsetzen.


Die Geschichte von DIOGENES soll bewusst machen, wenn Menschen das Geld im Leben in den Mittelpunkt rücken, keine neue Freiheit dadurch entsteht, sondern eine weitere Abhängigkeit. Auch wenn ab und zu Almosen verteilt werden, bleibt der Blick auf das Wesentliche verstellt.

*Ideen aus dem Buch von Jorge Bucay – Komm, ich erzähl dir eine Geschichte, neu erzählt und interpretiert.



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