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Lebenschatzkiste 59: Platz für Neues!

Aktualisiert: 21. Okt. 2022




Eines Tages kam eine Schülerin zum Meister. Sie hatte schon so viel von dem weisen Mann gehört, dass sie unbedingt bei ihm studieren wollte. Sie hatte alle Angelegenheiten geregelt, ihr Bündel geschnürt und war den Berg hinauf gekommen, was sie zwei Tage Fußmarsch gekostet hatte. Als die junge Frau beim Meister ankam, saß der im Lotussitz auf dem Boden und trank Tee. Sie begrüßte ihn überschwänglich und erzählte ihm, was sie schon alles gelernt hatte. Dann bat sie ihn, bei ihm weiterlernen zu dürfen. Der Meister lächelte freundlich und sagte: "Komm in einem Monat wieder." Von dieser Antwort verwirrt, ging die junge Frau zurück ins Tal. Sie diskutierte mit Freunden und Bekannten darüber, warum der Meister sie wohl zurückgeschickt hatte. Einen Monat später, erklomm sie den Berg erneut und kam zum Meister, der wieder Tee trinkend am Boden saß. Diesmal erzählte die Schülerin von all den Hypothesen und Vermutungen, die sie und ihre Freunde darüber hatten, warum er sie wohl fortgeschickt hatte. Und wieder bat sie ihn, bei ihm lernen zu dürfen. Der Meister lächelte sie freundlich an und sagte: "Komm in einem Monat wieder." Dieses Spiel wiederholte sich einige Male. Es war also nach vielen vergeblichen Versuchen, dass sich die junge Frau erneut aufmachte, um zu dem Meister zu gehen. Als sie diesmal beim Meister ankam und ihn wieder Tee trinkend vorfand, setzte sie sich ihm gegenüber, lächelte und sagte nichts. Nach einer Weile ging der Meister in seine Behausung und kam mit einer Tasse zurück. Er schenkte ihr Tee ein und sagte dabei: "Jetzt kannst du hierbleiben, damit ich dich lehren kann. In ein volles Gefäß kann ich nichts füllen." (Quelle unbekannt)



Wenn sich Menschen auf einen neuen Weg oder eine neue Ausbildung begeben, vergessen sie häufig sich zu überlegen, welche Tätigkeiten des Alltags sie stattdessen zurück lassen.


Die Geschichte beschreibt deutlich, dass ich nur wirklich aufnahmefähig oder bereit für eine neue Aufgabe bin, wenn ich mich nicht nur mit Freude, sondern auch mit offenem bzw. leerem Geist einer neuen Sache widme. Dazu passend schreibt Richard Rohr im „Weg der Weisheit“ – sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und zu reduzieren. Denn eine Reduzierung der Stimulation ist eine der wichtigsten spirituellen Haltungen. Es ist bei Gott nicht einfach, sich diese Haltung, bei den unzähligen Ablenkungen und „Breaking News“ eines Tages, zu vergegenwärtigen. Im Kleinen versuche ich beim Autofahren am Nachhauseweg vom Büro bewusst kein Radio laufen zu lassen, sondern den Arbeitstag vor meinem geistigen Auge Revue passieren zu lassen.


Ein hoffentlich anstehender Urlaub diesen Sommer, wenn es die familiäre Situation zulässt, ist auch für das geistige und seelische Leerwerden gut geeignet. Mit Zeiten des bewussten Nichtstuns und dabei die womöglich auftauchende Langeweile zu überwinden, um die ureigenste Kreativität, die aus der Ruhe auftaucht, wieder Raum zur Entfaltung zu geben.


Der Sommer ist in Österreich angekommen, die Grillen zirpen und die Temperaturen steigen. Zum Abschluss und musikalischen Urlaubseinstieg, der Euch hoffentlich ein Lächeln ins Gesicht zaubert, möchte ich Euch den Titel „Urlaubsreif“ übermitteln.


Peter Jordan und Andreas MacMeyer:


Oder wenn dieser Link nicht funktioniert bei Dir, dann wende diesen:




Vorankündigung:

Wer im Alltag einen seelischen Kurz-Urlaub ausprobieren möchte, kommt gerne am 27. September 2022 von 19:00 – 20:30 nach Pichling, Igelweg 6a, 4030 Linz. Kurzes e-mail an hermann.wiesinger@aon.at – Ich komme - genügt. Der Abend ist kostenfrei aber nicht umsonst. 😊



Eine Bitte zum Schluss:

Wer könnte von deinen Freunden oder Bekannten auch an der monatlichen Schatzkiste interessiert sein? Lade mit dem untenstehenden Link einfach ein.



Ich wünsche Euch einen wunderschönen und unbeschwerten Sommer!


Herz-liche Grüße

Hermann


www.lebensmentor.com/blog



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